Erich Machherndl ist jung, selbstbewusst und experimentell und steht paradigmatisch für eine neue Generation Wachauer Winzer, die den ausgetretenen Pfaden der Vorgängergeneration zwar folgt, dabei jedoch immer wieder Abzweigungen nimmt und Neuland betritt. Bei seinen Exkursionen in unbekannte Welten hat Erich zu einer eigenen Handschrift gefunden, die seine Weine originell und unverwechselbar macht: Purismus ist ein Schlagwort, Neugierde ein zweites, wobei sich innovative Schritte oft mit traditionellem Gedankengut vermischen. So bestockt er beispielweise seine Weingärten mit eigenen Edelreisern – daraus entsteht der Chardonnay „mal anders“ – oder experimentiert mit ausgedehnten Maischestandzeiten.
Daneben weiß er freilich um die Errungenschaften der älteren Generation und arbeitet penibel an den feinen Unterschieden der Einzellagen: Hochrain, Kollmütz, Bachsatz, Kollmitz und noch einigen Rieden mehr gewinnt er Nuancen ab, die seine Weine zu repräsentativen Zeugen ihrer jeweiligen Terroirs machen. Wesentliche Intention ist es dabei elegante und fokussierte Weine zu keltern, die komplex aber doch auch animierend der Zeit trotzen sollen. Ausgebaut wird vorwiegend im Edelstahl, die Intervention ist minimal, die Zeit, die den Weinen für ihre Entwicklung gegönnt wird, ist lang.