Mehr als 200 Betriebe und ein Qualitätscodex

Die Vinea Wachau (Vinea Wachau Nobilis Districtus) wurde im Jahr 1983 als Vereinigung von Wachauer Winzern gegründet.

Die Beschränkung, ausschließlich Weine aus ihrem gesetzlich abgegrenzten Anbaugebiet zu keltern und das kompromisslose Bekenntnis zu Qualität, Ursprung und Reinheit sind oberstes Prinzip. Der Name Vinea Wachau geht auf Leuthold I. von Kuenring (1243-1313) zurück, der als "oberster Schenk in Österreich" galt. Das Herzstück seiner Besitzungen entsprach dem des heutigen Weinanbaugebietes Wachau.

Naturbelassene Weinproduktion, gesicherte Herkunft und strikte Selbstkontrolle.

Der Codex Wachau

Herkunft

Wachauer Wein ist eigenständig und spiegelt seine Herkunft wider. Das garantieren die Winzer von Vinea Wachau seit 1983 durch Ihren freiwilligen Verzicht, aus anderen Gebieten Trauben oder Wein zuzukaufen oder anderorts Weingärten zu bewirtschaften. Die dadurch erhalten gebliebenen kleinen Betriebsstrukturen prägen den Weinbau der Wachau bis heute.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Erhaltung der Steinterrassen. Erst sie ermöglichen den Weinbau im steilen und unwegsamen Gelände und sind wesentlicher Bestandteil der Wachauer Kulturlandschaft.

Authentizität und Charakter

Die Winzer von Vinea Wachau verstehen den Weinbau als Handwerk. Das Streben, die Herkunft und den Jahrgang möglichst unverfälscht wiederzugeben, gilt als gemeinsames Ziel. Um dies zu verankern wurden ab 1984 die Marken Steinfeder, Federspiel und Smaragd geschaffen. Mit deren Verwendung bekennen sich die Mitglieder zu einem gebietstypischen Weinstil: Trockener Weißwein, der ohne Anreicherung oder spürbaren Holzeinfluss ausgebaut wird.

Ihren Charakter erhalten die Wachauer Weine durch das Zusammenspiel mehrerer Faktoren: auf der einen Seite sind es Lage, Boden und Witterung, die ihn prägen, auf der anderen Seite aber auch die Arbeit des Weinhauers, sein Einsatz und seine Risikobereitschaft.

Handarbeit

Technologische Fortschritte haben die Arbeit der Weinhauer im Laufe der letzten Jahrzehnte entscheidend erleichtert. Und doch ist in der Wachau noch vieles so wie es früher war. Gerade dort, wo die Rieden am steilsten und die Arbeiten am anstrengendsten sind, besteht nur selten die Möglichkeit zur Mechanisierung. Der Aufwand in den unwegsamen Steillagen ist um ein Vielfaches höher als in den Weingärten in der Ebene. Aber auch dort, wo Maschinen eingesetzt werden könnten, verrichten die Winzer noch viele Arbeiten von Hand.

Die Handlese ist für alle Vinea Winzer verpflichtend. Auch in Lagen, in denen Lesemaschinen eingesetzt werden könnten, wird bewusst darauf verzichtet.

Die Handlese ist für alle Vinea Winzer verpflichtend.
In allen Lagen.
Emmerich H. Knoll

Individualität und Vielfalt

Die Verwendung von Riednamen zur Bezeichnung von Weinen hat in der Wachau Tradition, viele der bekannten Namen lassen sich bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen.

Sie weisen nicht nur auf die Herkunft der Trauben hin, sondern stehen auch für den Charakter des dort gewonnenen Weins. Oft gibt bereits der Name Hinweis auf die Beschaffenheit des Weingartens oder erzählt über ehemalige Besitzverhältnisse und historische Ereignisse.

Mit über 100 verschiedenen Einzellagen wird der Komplexität, die durch die Vielfalt an Geologie und Boden, Klima und Topographie entsteht, Rechnung getragen. Die Winzer komplettieren mit ihrem persönlichen Verständnis und ihrer Erfahrung das Terroir der Wachau.