Gut drei Jahrzehnte ist es her, dass Franz Pichler auf ein paar Kleinstparzellen sein Weingut gründete – in der Zwischenzeit bewirtschaftet er sieben Hektar, auf denen er seit mehreren Jahren mit seinem Sohn Franz kooperiert. Die Lagen, aus denen die beiden Weine quer durch die Wachauer Gewichtsklassen keltern, ziehen sich von St. Michael bis Joching und legen ein immenses Spektrum an Bodenstrukturen, Expositionen, Mikroklimata und Rebsorten bloß.
Die Nuancen der Rieden herauszuarbeiten sehen die beiden als Verpflichtung und Herausforderung zugleich an.
So befinden sich beispielsweise die Weingärten auf der Kollmitz in unterschiedlichen Höhen, wobei oben Urgestein unten jedoch Löss vorherrscht. Der Gaisberg wiederum definiert sich durch seine klimatische Kühle, während sich die Harzenleiten in verschiedene Richtungen öffnet.
Versteht man erstmal all diese Voraussetzungen und lässt sich wie Franz Pichler auch darauf ein, kann man aus ihnen ein Repertoire an Weinen keltern, das der Komplexität der Wachau den Spiegel vorhält und die Sortentypizität – sei es nun Riesling, Veltliner, Muskateller, Weissburgunder oder Chardonnay – perfekt mit dem Herkunftscharakter verbindet.