Durch Mitterarnsdorf weht ein frischer Wind. Karl Schütz jr. sei Dank, Karl Schütz sen. ebenso. Der lässt seinen in Geisenheim studierenden und vor Ideen sprühenden Sohn gewähren und reagiert auf dessen Einfälle mit erstaunlicher Ruhe. So experimentieren die beiden beispielsweise mit einer Intensivbestockung, bei der alle 55cm ein Rebstock steht – die Weine sollen dadurch konzentrierter ausfallen.
Und anders als der Rest der Wachauer Winzer bezeichnen die beiden Karls ihre Weine nicht über die Lagen sondern über geologische Formationen: auf den Etiketten liest man dann Schwerer Löss statt Poigen, Sand statt Stiegelstal oder Stein statt Trauntal. Darüber stehen die Rebsorten und am häufigsten Grüner Veltliner, zudem Riesling, Muskateller, Sauvignon Blanc, Merlot und als Besonderheit Frühroter Veltliner, den die Familie Schütz als einzige am rechten Donauufer in Smaragdqualität ausbauen.
Aus alten Rebstöcken wird zudem ein gehaltvoller Veltliner gekeltert, wobei Gärung und Lagerung generell im Edelstahltank stattfinden, um die Klarheit der Frucht zu unterstreichen. Zweimal im Jahr hat der Heurige geöffnet und will man wissen, was sich an Innovation auf der rechten Donauuferseite tut, sollte man sich bei klassischer Wachauer Küche unbedingt durch das Sortiment der Familie probieren.