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Zwei, die einander ergänzen.

Westen und Osten. Donabaum und Gritsch. Wir gehen mit den beiden Winzern der Ried Setzberg auf den Grund. Ab in den Spitzer Graben!

Im oberen Teil des Setzbergs befindet sich das Naturschutzgebiet. Hier gibt es einen tollen Blick ins Donautal und den Spitzer Graben.

Westlich oder östlich? Ein wichtiger Unterschied, wenn man von der Ried Setzberg spricht. Die 41 Hektar große Lage markiert eine echte Klimaschneise: Zwischen Spitz und dem Spitzer Graben. Zwischen dem wärmeren Klima im Donautal und den rauen Winden des Waldviertels. „Für mich gehört Setzberg zu den größten Lagen der Wachau – auch in qualitativer Hinsicht“, ist Johann Donabaum überzeugt. Gemeinsam mit Thomas Gritsch gehen wir dem Setzberg auf den Grund. Denn auch in Sachen Boden ist die Lage ein echtes Unikum. Nicht selten funkeln große weiße Quarzkristalle in den Weingärten. „Die gibt es wirklich nur hier“, so Thomas Gritsch.

 

Schlank, klar, mineralisch – die Quarzadern im Paragneis sorgen für Spannung in den Weinen. Nein, die Rieslinge vom Setzberg sind nie die lautesten. Dafür haben sie mit ihrer straffen Säure sehr gutes Lagerpotential. „2012 ist jetzt super zu trinken. Aber auch der Jahrgang 2017 gefällt uns sehr gut.“

Auf den Trockenrasen des Setzbergs wächst das berühmte Steinfedergras.

„Für mich gehört Setzberg zu den größten Lagen der Wachau.“ Johann Donabaum

Parallel zum Klima haben sich auch die Sorten am Setzberg verändert. Waren in den 1980er Jahren Neuburger, Müller Thurgauer, Chardonnay und Weißburgunder beliebte Sorten, so sind es heute Riesling und Grüner Veltliner. Während sich zweiterer in den tiefgründigen Teilen am Hangfuß wohlfühlt, dominiert der Riesling die höhergelegenen Weingärten. Möglich dank dem Bewässerungssystem, das seit dem Jahr 2000 in Betrieb ist. „Das hat uns wettbewerbsfähig gemacht. Seitdem sind große Weine am Setzberg möglich.“

 

Zwischen dem östlichen und westlichen Teil liegt eine große Fläche mit Trockenrasen. Die berühmten sauren Wiesen der Wachau sind das Zuhause für seltene Tier- und Pflanzenarten. Auch das Steinfedergras wächst hier oben. Im Frühling schimmern die Flächen wie Silberrücken ins Tal. „Als Kinder haben wir das Steinfedergras gesammelt und an die Gäste verkauft. Da hattest du schnell 50 Schilling zusammen“, erinnert sich Thomas Gritsch.

Johann Donaubaum und Thomas Gritsch verkosten Riesling aus der Ried Setzberg.

„Die großen weißen Quarzkristalle gibt es nur hier.“ Thomas Gritsch

Heute steht das Gras unter Naturschutz – es darf nur mehr in sehr kleinen Mengen gepflückt werden. Von Winzern für den Verkostungsraum oder von Musikern für die Trachtenhüte. Im Sommer hält eine Herde an Schafen die Gräser kurz und schützt die Trockenrasen so vor Verbuschung.

 

Wie schmeckt diese geballte Ladung an Besonderheiten? „Wir bewirtschaften sowohl den östlichen als auch den westlichen Teil vom Setzberg – und die ergänzen einander wirklich gut in einem Wein“, findet Johann Donabaum. Der Winzer bearbeitet die Lage schon seit 1999. Die Familiengeschichte von Thomas Gritsch am Setzberg reicht noch weiter zurück: „Wir sind die fünfte Generation, die hier Wein macht.“ Dementsprechend alt sind auch viele Rebstöcke am Setzberg. „Im westlichen Teil, wo unser Weingut liegt, sind die meisten zwischen 35 und 40 Jahre alt.“ Marille, Pfirsich. Für beide sind es die klassischen Steinobst-Töne, die Rieslinge des Setzbergs auszeichnen. „Wenn ich jemandem zeigen möchte, wie Riesling in der Wachau schmeckt, schenke ich Setzberg ein“, so Johann Donabaum.

Der östliche Teil der Ried Setzberg ist der größere.

Zum Setzberg gehören übrigens auch zwei Subrieden: Landstallen und Vogelsang, beide im östlichen Teil. Insgesamt bewirtschaften 14 Vinea Wachau-Betriebe die Lage. Den Überblick gibt es in unserer Riedenkarte.

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