VielNeues

Winzer, Wirte, Weitblicker.

Eine neue Generation an Winzern führt die Wachauer Heurigentradition auf ihre Weise fort. Was alle verbindet: die Freude am Gastgeber-Sein. Und der Erfolg.

Heuriger, das heißt 120 Prozent. Von sieben Uhr Früh bis in die Nacht. Wenn Nikolaus Rehrl nach 10 Wochen „aufg’sperrt“ sein Heurigenlokal zusperrt, dauert es, bis er wieder im Normalzustand ist. Warum er’s tut? „Weil es Spaß macht. Das Schmäh-Führen mit den Gästen liegt bei uns in der Familie. Genau diese Herzlichkeit schätzen sie.“

Schmäh-Führerschaft: Nikolaus Rehrl ist das Gesicht des Rehrl-Fischer-Heurigens in Rossatzbach.

Schmäh führen
musst' können.
Nikolaus Rehrl

Spaß an der Sache ist das eine. Heuriger heißt für den Jungwinzer aber auch sicheres Geschäft: „Wir verkaufen 95 % unserer Weine ab Hof. Auch deshalb ist der Heurige ein wichtiges Standbein“, sagt Nikolaus Rehrl. Es zahlt sich aus, die Stammgäste zu verwöhnen: „Wir hatten schon Gäste, die haben angerufen, wenn sie ausnahmsweise NICHT kamen“, lacht der 29-Jährige.

Günther Kendl sieht’s ähnlich. Als er den Betrieb von seinen Eltern übernommen hat, hat er begonnen Heuriger zu machen. „Ich wollte meine Weine immer direkt verkaufen und unabhängig sein vom Handel. Dafür ist der Heurige das perfekte Werkzeug. Viele Gäste nehmen nach dem Essen einen Karton Wein mit. Der Muskateller ist unser Kassenschlager“, erzählt der Winzer aus Rührsdorf.

Die Gäste von Günther Kendl nehmen nicht nur gern Wein mit, sondern auch schöne Erinnerungen zum Teilen.

Heuriger ist das beste
Marketing-Werkzeug,
das es gibt.
Günther Kendl

Egal, ob bei Günther Kendl oder Nikolaus Rehrl: das Heurigengeschäft läuft. Gerade in diesem besonderen Sommer suchen sich Gäste die schönen Outdoor-Platzerl der Wachau aus. Viel Platz und beeindruckende Aussichten auf die Donau und die Wachauer Weinterrassen – Urlaubsgefühle pur.

Auch bei Georg Pöchlinger genießt man das alles auf der großen Sonnenterrasse. Dazu gibt’s entweder klassische Heurigenjause oder immer wieder etwas Neues. Für den Winzer aus Mitterarnsdorf ist der Heurige auch eine Spielwiese, um laufend neue Gerichte auszuprobieren. „Wir überlegen uns immer etwas zusätzlich zur Karte. Jetzt im Sommer zum Beispiel eine saure Sulz, hausgemacht von der Oma. Da kann man sich kreativ austoben“, sagt Georg Pöchlinger.

Ob mit Essen oder Trinken – ich will meine Gäste glücklich machen. Georg Pöchlinger

Georg Pöchlinger schupft den Heurigen mit seiner Mutter Marianne und den anderen Familienmitgliedern.
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