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Wiedergekommen, um zu bleiben.

Angelika Mang, Christine Mazza und Birgit Trautsamwieser finden, dass man ab und zu in die Welt hinaus muss. Um draufzukommen, wie schön es ist, Winzerin in der Wachau zu sein.

Aus schönen Gläsern trinkt es sich einfach besser. Wenn Angelika Mang, Christine Mazza und Birgit Trautsamwieser ihre Weine gemeinsam verkosten, muss das Spaß machen. Dann landen die guten Gläser auf dem gemütlichen Heurigentisch, Sonnenbrille auf und los. Die Drei haben viel gemeinsam: Sie sind Anfang dreißig und stehen an der Spitze ihrer Weingüter in Weißenkichen. Was macht die jungen Winzerinnen aus, was haben sie gemeinsam? Wir haben geredet – und getrunken.

Hätte ich übernehmen müssen, wäre ich heute nicht da.
Es war meine Entscheidung.
Birgit Trautsamwieser

Klischee adé: Man trifft die Winzerinnen viel eher in der Arbeitshose als im Dirndl. Am besten eine mit vielen Taschen für Werkzeug „In den Weingarten geht man nie ohne Schere, hat mir auch mein Vater schon immer gesagt“, sagt Birgit Trautsamwieser. Den Familienbetrieb zu übernehmen, hat sie nach einem kurzen Ausflug in die Betriebswirtschaftslehre entschieden. „Wenn man älter wird, dann checkt man, was man zuhause hat. Und dann habe ich gesagt, ich mach‘s. Hätte ich übernehmen müssen, wäre ich heute nicht da.“

Weinverkostungen führen: eine Aufgabe, die Birgit Trautsamwieser gerne macht.

Ausflüge in andere Fächer und Branchen – das haben die drei Winzerinnen gemeinsam. Während Christine Mazza kurz an der HTL war, kommt Angelika Mang aus dem Tourismus: „Im Gegensatz zu unseren Eltern haben wir heute den Luxus, uns entscheiden zu können, ob wir den Betrieb übernehmen wollen.“ Und das wollten sie – mit der gewissen Portion Freiheit, die sich die drei Weißenkirchnerinnen bewusst nehmen. Um zum Beispiel andere Weinregionen zu erkunden. Südtirol, Südsteiermark, Neusiedlersee: Es geht darum, neue Einflüsse mitzunehmen. Für die Arbeit im Weingarten, im Keller und für den Heurigen.

Mit einem schönen Weinglas
macht Trinken mehr Spaß.
Christine Mazza

Frischer Wind für die Wachauer Heurigenkultur

Für das Weingut Mazza und das Weingut Trautsamwieser sind die regelmäßigen Heurigentermine ein wichtiges Standbein. Außerdem macht‘s Spaß: „Da lernst du so viele nette Leute kennen. Ich mag die Abwechslung – im Weingarten arbeite ich ja viel alleine“, erzählt Christine Mazza. „Außerdem sagen einem die Gäste ganz unmittelbar, was ihnen besonders gut schmeckt – das Feedback ist wichtig“, findet Birgit Trautsamwieser. So viel Freude für die Heurigenkultur ist ansteckend. Angelika Mang kann sich für ihren Weinhof Lichtgartl vorstellen, mit einem Heurigen zu starten.  

Die Tipps von den Kolleginnen nimmt sie gerne an. Konkurrenzdenken ist zwischen den Dreien keines spürbar. Viel mehr die Freude, wenn eine Idee aufgeht. Oder sich ein „Kind“ sich besonders prächtig entwickelt. „Jeder Jahrgang ist wie ein eigenes Kind. Und manche sind eben ein bisschen schwieriger. Oder anders. So wie mein Riesling voriges Jahr. Der ist eine Auslese geworden, der Hund“, lacht Birgit Trautsamwieser.

Zukunftsprojekt: Angelika Mang möchte in ihrem Weinhof mit einem Heurigen starten.

Obwohl sie viel gemeinsam haben, gehen Birgit, Angelika und Christine auch verschiedene Wege. „Frizzante? Das geht überhaupt nicht! Weil ich selbst keinen trinke. Deshalb könnte ich hinter diesem Produkt nicht stehen“, findet Christine Mazza. Die anderen beiden finden Sprudeliges toll – deshalb ist Frizzante in ihrem Sortiment. Es ist genau diese Authentizität, die die Winzerinnen so sympathisch macht.

Du muss weg,
um draufzukommen,
was du zuhause hast.
Zumindest a wengal.
Angelika Mang

Authentisch ist auch der Stolz, in der Wachau Wein zu machen. „Weil es bei uns einfach sooo schön ist“, finden die Drei einhellig. Weggehen und wiederkommen hilft dabei, den Blick neu auszurichten, so ihre Empfehlung. Ihren Gästen raten sie jetzt im Herbst, die Wachau bei einem Spaziergang zu erobern. Nicht ohne die passenden Begleiter: eine Decke, eine Bouteille Wachauer Wein – und natürlich schöne Gläser!

Nur Produkte, hinter denen man voll stehen kann – das Motto von Christine Mazza.
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