Werfen wir einen Blick in einen der ersten nachhaltig zertifizierten Betriebe der Wachau: ins Weingut Hutter.
Fritz, Fritz und Fritz. So heißen die drei Generationen am Weingut Hutter in Mautern. Eigentlich Friedrich, doch den Namen verwenden nur wenige.
Der jüngste ist 23 Jahre alt und wird nächstes Jahr den Betrieb übernehmen. Am Miteinander von Vater und Sohn wird das wenig ändern: Beide arbeiten Hand in Hand. „Egal, ob Traktor fahren oder Büroarbeit – bei uns macht jeder alles.“ Gemeinsam haben sie schon früh entschieden, Schritte Richtung Nachhaltigkeit zu setzen. Der Betrieb hat bereits für den 2020er Jahrgang das Zertifikat „Nachhaltig Austria“ in der Tasche.
„Wir haben den Betrieb
nur von unseren Kindern geliehen …“
„Wir haben den Betrieb nur von unseren Kindern geliehen, steht groß in unserem Prospekt. Dahinter stehen wir – und meine Generation geht sicher noch weiter in dieser Hinsicht“, sagt Fritz Hutter junior. Den Trester kompostieren sie selber. Glyphosat kommt schon seit fünf Jahren keines mehr zum Einsatz. Einen Weingarten neben dem Hof bewirtschaften die Hutters nach biologischen Kriterien. Um zu testen und zu vergleichen. Wer weiß, vielleicht setzten sie irgendwann den nächsten Schritt.
Weinbauschule Krems, dann den Weinbau-Meister. In Sachen Ausbildung hält sich der Sohn ganz an den Vater. Gemeinsam bewirtschaften sie rund 14 Hektar in Mautern, Loiben und Dürnstein. Darunter viele Top-Lagen der Wachau wie Loibenberg, Rothenhof oder Hollerin. Frisch und fruchtig – so schmecken die Steinfeder- und Federspiel-Weine des Hauses. Die Smaragde dürfen kräftig ausfallen, wie der Grüne Veltliner Ried Silberbichl 2019.
„Wachsen?
Lieber im Detail besser werden.“
Stolz sind die Hutters auch auf ihre Amphore. „Das ist wie eine Spielwiese. Da können wir etwas Neues ausprobieren“, finden die beiden. Und das tun sie mit einer Mischung aus Grüner Veltliner, Riesling und Anteilen von anderen Rebsorten, die sie in ihrer italienischen Amphore auf der Vollhefe lagern.
Im Keller ist mittlerweile auch die Ernte 2021. „Auf jeden Fall ein guter Jahrgang“, nickt der Junior. Sowohl mit Menge als auch Qualität ist er zufrieden. So wie mit seinem Familienbetrieb generell: „Die Betriebsgröße finde ich gut. Wachsen wollen wir nicht mehr. Lieber im Detail noch besser werden.“
Die meisten Weine des Weinguts Hutter gehen in den Handel. Der Direktverkauf ist auf ihrem Silberbichlhof Montag bis Samstag von 10 bis 17 Uhr geöffnet. So oder so müssen wir uns bei den 2021er-Weine noch gedulden: „Bei uns gibt es keinen Jungwein im alten Jahr. Wir sind eher später dran.“ Dafür eignen sich die 2020er nun perfekt fürs Verschenken. Denn eines ist sicher: Weihnachten kommt bestimmt.