Die Mitglieder der Vinea Wachau sagen Ja zu Nachhaltig Austria. Damit geht die Wachau als geeinte Region voran. Einmal mehr!
Er hat’s gehofft – und wurde doch überrascht. Emmerich Knoll ist begeistert, dass die Mehrheit für das Projekt so deutlich ist. Am 11. Mai haben knapp 90 Prozent der anwesenden Winzerinnen und Winzer dafür gestimmt, dass die Vinea Wachau das Zertifikat Nachhaltig Austria umsetzt. „Ich freue mich, dass die Wachau dieses Ziel gemeinsam verfolgt. Vermutlich sind wir sogar eines der ersten Weinbaugebiete weltweit, das diesen Weg geschlossen geht“, sagt Emmerich Knoll, Obmann der Vinea Wachau. Für ihn ist die Entscheidung ein logischer Schritt in der Erfolgsgeschichte: „Wir machen damit jene Bemühungen sichtbar, die viele familiengeführte Betriebe ohnehin leisten. Denken wir nur an die Trockensteinmauern, die den Weinanbau in der Wachau möglich machen. Sie sind gleichzeitig ein wichtiger Faktor für die Biodiversität, weil sie Lebensräume für viele Arten bieten.“
Es geht um das ganzheitliche
Bewusstsein, was wir als Winzer tun.
Darin liegt die Kraft.
Emmerich H. Knoll
Die Wachauer Winzerinnen und Winzer haben sich bewusst für dieses Zertifikat entschieden. „Weil Nachhaltig Austria den Gesamtabdruck eines Betriebs beurteilt, nicht nur die Weingartenarbeit. Es geht nicht um Gebote oder Verbote, sondern um eine ganzheitliche Rechnung. Die muss stimmen“, ist Emmerich H. Knoll überzeugt.
Für das Zertifikat Nachhaltig Austria werden ökologische, ökonomische und soziale Kriterien bewertet. Das hat auch Franz Hirtzberger jun. aus Spitz überzeugt. „Wenn ein Betrieb in einem Bereich nicht so gut aufgestellt ist, kann er das durch Bemühungen in den anderen wettmachen. Was zählt, ist der Gesamteindruck – und dass wir diesen Weg gemeinschaftlich gehen. Das finde ich besonders wertvoll. Was nachhaltig ist und was nicht, das wird wohl bald auch bei vielen Wirtshaus-Diskussionen ein Thema sein. Menschen werden sich Gedanken machen, die sie sich sonst nicht gemacht hätten. Genau diesen Prozess der Bewusstseinsbildung wollen wir in Gang setzen.“
„Fahre ich jetzt noch einmal mit dem Traktor oder nicht? Wo liegt Einsparungspotential? Man denkt schon bewusster darüber nach, welche Arbeitsschritte man setzt“, findet auch Andreas Eder aus Mauternbach. Auch für die Vermarktung der Wachauer Weine wird das Gütesiegel einen Vorteil bringen: „Der Markt verlangt schon jetzt nach nachhaltig produziertem Wein. Mit Nachhaltig Austria können wir aufzeigen, was viele von uns ohnehin schon tun.“
Es ist ein gutes Zeichen,
dass wir uns so einig sind.
Andreas Eder
Wie sehen es Betriebe, die stark auf Ab-Hof-Verkauf setzen? „Unseren Kundinnen und Kunden ist wichtig, dass der Wein schmeckt und naturbelassen ist. Aber ich finde es gut, dass wir in Zukunft als gesamtes Gebiet für Nachhaltigkeit stehen werden. Auch unsere Väter – die Gründer der Vinea Wachau – haben sich schon gemeinsam für unsere Weinbauregion stark gemacht. Jetzt treiben wir diese Idee weiter“, sagt Franz Zottl jun. aus Weißenkirchen.
Das Wichtigste ist,
dass alle an einem Strang
ziehen.
Heinz Sigl
Heinz Sigl hat seinen Betrieb in den letzten Jahren auf Bio umgestellt. Auch er ist von dem zusätzlichen Qualitätssiegel überzeugt: „Mit Nachhaltig Austria können wir alle mitnehmen – auch Kleinstbetriebe. Nachschärfen kann man später noch immer. Aber jetzt ist das Wichtigste, dass alle an einem Strang ziehen.“ Dass das in der Wachau gut funktioniert, hat die Vinea Wachau soeben gezeigt.