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Das kleinste größte Gemeinsame

Die neue Winzer-Generation übernimmt nicht nur in ihren Betrieben Verantwortung, sondern auch in der Vinea Wachau. Gemeinsam sprechen sie über die Wachau – und den neuen Jahrgang.

1989. 1990. 1993. 1986. 1994. 1991. 1996. Und 1997. Diesmal sind etliche Jahrgänge am Start: die neue Generation an Winzerinnen und Winzern, die die Vinea Wachau mitprägen. Wir haben uns zum Kosten getroffen am Weingut Josef Fischer. Noch ein Jahrgang steht dabei in den Startlöchern: 2023. Die ersten Federspiele sind gefüllt. Probieren wir sie gemeinsam!

Über die Balance. Im Wein. Und überhaupt.

Wie ist er denn so, der neue Jahrgang aus der Wachau? Definitiv kein Softie, tönt es durch die Runde. „Eher ein Cornetto. Der hat schon Power, ist aber trotzdem athletisch und schlank“, erklärt es Franz Pichler. Die Alkoholgrade? Höher als im Vorjahr, aber fein eingebunden. „Und das ist ja das Wichtigste: die Balance im Wein. Erzwingen kann man ohnehin nichts. Manche Jahrgänge haben von Haus aus eben weniger Zucker und manche wieder mehr“, erklärt es Christoph Donabaum.  

Große Fußstapfen, viele Möglichkeiten für die neue Generation: Georg Högl, Julia Donabaum, Birgit Trautsamwieser, Franz Pichler, Hanna Hirtzberger, Georg Pöchlinger, Paul Stierschneider, Christoph Donabaum, Rudi Pichler, Simon Gattinger, Josef Fischer.

„Der Jahrgang 2023?
Ein Cornetto.“
Franz Pichler

Neue Ideen. Bewährte Traditionen. Auch in der Wachau generell geht es der Runde um die Balance. Viele von den jungen Winzerinnen und Winzern waren für Praktika weltweit unterwegs. Der Blick über den Tellerrand zeichnet ihre Generation aus, finden sie. „Wenn man viel sieht, holt dich das auch wieder zurück. Mir hat die Zeit im Ausland gezeigt, dass wir uns mit anderen locker vergleichen können“, so Julia Donabaum. „Mir wurde auch bewusst, mit wie wenig Intervention beim Wein-Machen wir in der Wachau auskommen im Vergleich zu anderen. Das können wir, weil wir super Böden haben.“

Tradition ist Entwicklung.

Die Wachau gemeinsam weiterentwickeln – das liegt allen am Herzen. „Tradition ist ja auch Entwicklung. Selbst die größten Marken verändern sich stetig. Aber eben genau so, dass man sie immer wiederkennt“, findet Simon Gattinger.

Gruppenbild mal anders: Gemeinsam wurde der neue Jahrgang verkostet – teilweise noch als Fassprobe.

Grüner Veltliner und Riesling. Aber auch Neuburger …

Für viele bewegt sich die Weinstilistik in Richtung mehr Frische und Leichtigkeit. Weine lesen sie gerne einen Tick früher, das betont die Säure. „Was mir noch auffällt ist, dass Gäste oft genau das trinken, was im Gebiet typisch ist. Und da sind wir in der Wachau bei Grüner Veltliner und Riesling“, findet Franz Pichler. „Aber auch das Besondere, die Nischen werden gesucht. Da brauche ich nur an unseren Neuburger denken“, ergänzt Christoph Donabaum.  Zwei Leitsorten auf der einen und die Sortenvielfalt auf der anderen Seite? Vielleicht das Yin und Yang der Wachau.

„Wir sind das kleinste größte Weinbaugebiet.“ Hanna Hirtzberger

Apropos: Was heißt „Wachau“ eigentlich für die neue Generation? Einmalig. Unerreicht. Eng. Spannend. Viele Adjektive tönen aus den verschiedenen Ecken. „Wir sind das kleinste größte Weinbaugebiet der Welt“, lacht Hanna Hirtzberger. „Wo gibt es sonst eine Region, wo so viele Winzer auf engstem Raum so qualitativ hochwertig arbeiten?“ Damit können alle. Und mit dem Bekenntnis, dass Wachau in der Flasche sein muss, wenn Wachau draufsteht. Sprich: der klare Gebietsschutz soll bleiben, auch wenn das weniger Spielraum und mehr Risiko bedeutet. Wachau ist Wachau. Ein Credo, das alle verbindet.

 

Gemeinsam verkosten, voneinander lernen. Auch das zeichnet ihre Generation aus, findet Birgit Trautsamwieser.
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