Authentizität
und Typizität sind zwei Schlagwörter, die recht präzise die Vorstellungen
widerspiegeln, mit denen Josef und Georg Högl ihre Weine keltern. Die
Authentizität liefert der Spitzer Graben, jenes wilde, steil abfallende Tal,
das sich vom Waldviertel bis nach Spitz zieht und in dem man sich an den
klimatischen Grenzen des Weinbaus befindet. Knapp acht Hektar Weingärten
besitzen die Högls dort, fast alle sind abschüssig und schroff, und in fast
allen wachsen die Rebstöcke unter einer dünnen Humusschicht auf Glimmerschiefer
und Gneis.
In
den beiden berühmtesten Lagen des Spitzer Grabens, der Schön und der Bruck,
wurzeln Veltliner und Riesling – manche davon 50 Jahre und älter – und bilden
die Basis für ihre Palette an Federspielen und Smaragden. In ihnen
manifestieren sich Tradition und Typizität und durch sie transportieren sie all
die Eigenheiten und Spezifika, die das Terroir in ihren Weinen hinterlässt. Die Veltliner sind würzig, dunkel und bisweilen von feinen
Kräuternoten geprägt. Die Rieslinge dagegen sind fruchtpräzis, druckvoll,
saftig, glasklar und kompakt.
Doch wäre es zu kurz gegriffen, einzig die
beiden Top-Lagen im Graben hervorzuheben. Die Högls wissen um die Vielfalt der
Wachau und haben deshalb auch Lagen an der Donau. Am legendären
Tausendeimerberg setzen sie auf Veltliner, in Loiben dagegen auf Riesling.
Ergänzt wird die Palette an Rebsorten durch Muskateller, Chardonnay und
Sauvignon Blanc, die das Spektrum an Aromen und Stilen perfekt erweitern. Im
Weingarten wird naturnah, mit vielen Anleihen aus dem Bioweinbau gearbeitet, im
Keller setzen die beiden auf eine Mischung aus Tradition und Moderne. Das
Resultat sind präzise, mineralische und elegante Weine, die sowohl ihrer
Herkunft wie auch ihren Sorten Tribut zollen.