Gaisberg

Fakten:

Ort:
Wösendorf
Größe in ha:
27,25
Seehöhe in m:
220 - 409
Ausrichtung:
S - SO
Durchschnittliche Hangneigung in %:
29
Max. Hangneigung in %:
96
Sonneneinstrahlung in h:
2255
Terrassiert:
Ja
Entfernung zur Donau in m:
425
Arbeitsaufwand Gesamtfläche in h:
20.400
Erste nachgewiesene urkundliche Erwähnung:
1575

Beschreibung

Der Gaisberg bezeichnet den westlichen Teil des Kollmitz. Der Name lässt darauf schließen, dass es im Nahebereich eine Ziegenweide gegeben hat. Das hohe Seeniveau ermöglicht eine sehr späte Lese.

Bodenprofil Gaisberg

Donauschotter finden sich nicht nur entlang der Donau, sondern auch oben am Berg. Allerdings handelts es sich dabei um alte Donauschotter vergangener Eiszeiten. Je höher sie liegen, desto älter sind sie. Der noch verbliebene Schotter am Gaisberg wurden während einer sehr alten Eiszeit, am Übergang vom Pliozän zum Pleistozän, also am Beginn des Eiszeitaltes abgelagert, das vor ca. 2,6 Mill Jahren begann. Es handelt sich dabei um Quarzschotter in einer roten, durch sehr lange Verwitterung, mit Eisenoxiden angereicherten, lehmigen Matrix. Da der Boden tiefgründig ist, und die Bodenmaterial auch gut Wasser speichern kann, handelt es sich zwar um einen kargen, aber sehr guten Weingarten Boden. Der dicke Humushorizont sorgt für eine gute Nährstoffnachlieferung und verbessert Wasseraufnahme – und Speicherkapazität. Dies ist vor allem in trocken Jahren von großer Bedeutung.

Bodenprofil Gaisberg - Goethit

Die alten, eiszeitlichen Donauschotter können von Weingarten zu Weingarten etwas variieren. Bei diesem Profil vom Gaisberg ist das untere Drittel durch Sedimente aus Sand aufgebaut. Der rote Farbton der Schotter gleicht eher den roten, mediterranen „Terra Rossa“ Böden, als den mitteleuropäischen Braunerden. Dies lässt darauf schließen, dass das Klima während der Bildung der farbgebenden Eisenoxide wesentlich wärmer war als der Zeitraum seit der letzten Eiszeit. Während die Terra Rossas ihre rote Farbe maßgeblich durch das Eisenoxid Hämatit erhalten, ist bei den Braunerden Goethit, benannt nach Johann Wolfgang von Goethe, dafür verantwortlich.