Die Weinjahrgänge seit Gründung der Vinea Wachau.

2023

Das Weinjahr begann mit kühlem, feuchtem Wetter, welches den Austrieb der Reben hinauszögerte. Ab Mitte Mai kam die Sonne kontinuierlich zum Vorschein und sorgte für einen Vegetationsschub. Dank der Niederschläge im Frühjahr waren die Reben optimal mit Wasser versorgt, erst die heißen Sommermonate brachten sehr trockene Bedingungen hervor. Die späte Blüte ließ auf ein spätes Erntejahr hindeuten. Im August sorgte ausgiebiger Niederschlag für Abkühlung, die anschließenden Sommertemperaturen beschleunigten die Reife der Trauben. Am 26. August zerstörte ein Hagelunwetter einen Teil der Trauben in Wösendorf, Joching, Weißenkirchen und teilweise dem Spitzer Graben. Trockene und windige Wetterbedingungen ließen die verletzten Beeren gut eintrocknen und wurden durch penible Handarbeit entfernt.

In der östlichen Wachau startete die Weinlese in der zweiten Septemberwoche mit trockenen und sommerlich-warmen Temperaturen. Große Reife-Unterschiede zwischen den einzelnen Rieden waren erkennbar und stark vom Weingartenmanagement beeinflusst.  Während die Ernte im östlichen Teil der Wachau voranschritt, verzögerte sich die Reifephase der Trauben im Westen, sodass die Lese in Spitz erst Anfang November abgeschlossen wurde.

2022 

Nach einem sehr milden, trockenen Winter (Jänner bis März: 35mm Niederschlag) wird der Vegetationsbeginn nur durch eine kalte Phase in der ersten Märzhälfte etwas hinausgezogen. Marillen blühen zwischen Mitte März und Anfang April. Im April und Mai kommt endlich etwas Regen gerade rechtzeitig zum Austrieb. Ergiebige Niederschläge im Juni verbunden mit sehr warmen Nächten bringen einen sehr starken Infektionsdruck von Peronospora und führen vereinzelt bei Grünem Veltliner zu spürbaren Ertragsausfällen. Die Rebblüte zwischen Anfang und Mitte Juni verlief im Allgemeinen gut (Verrieselung beim Riesling in der westlichen Wachau?) und signalisiert eine eher frühe Ernte. Juli und erste Augusthälfte sind sehr trocken mit zeitweise sehr hohen Temperaturen und führen in Lagen, wo es keine Bewässerungsmöglichkeit gibt, zu Trockenschäden. Niederschläge Ende August und ein feuchter September führen vor allem in früheren und gut versorgten Lagen zu einem nicht unerheblichen Fäulnisdruck (vor allem beim Grünen Veltliner) und erfordern einen sehr hohen Leseaufwand. Die Ernte beginnt Mitte September und zieht sich bis Anfang November. Feuchtes Wetter gegen Ende Oktober verursacht vor allem beim Riesling einen starken Edelfäulebefall, der vor allem im westlichen Teil der Wachau die Erntemengen stark beeinträchtigt.

Insgesamt präsentiert sich der Jahrgang mit etwas geringeren Alkoholgehalten, aber sehr elegant mit guter Säurestruktur und feinen Fruchtaromen.

2021

Das Wachauer Weinjahr 2021 startete mit ungewöhnlich spätem Austrieb auf den sogleich eine trockene Phase bis Anfang Juli folgte. Dagegen waren im Juli und August häufige Regenfälle zu verzeichnen, leider auch mit Hagelereignissen in Rossatz und in Dürnstein/Loiben und schließlich gab es ideale Erntebedingungen in einem sonnigen, trockenen Herbst. Gerade diese feuchten Sommermonate verantworten die frischen Säurewerte, die insbesondere unseren Rieslingen ausgezeichnet stehen.

Der entscheidende Herbst bot schließlich sonniges und trockenes Wetter bei kühlen Temperaturen. Er ermöglichte eine lange Verweildauer der Trauben am Stock und ermöglichte deren perfekte physiologische Reifung.

Wir haben damit alle Voraussetzungen für charakterstarke Weine mit einem hohen Lagerpotential. In Einzelfällen brachte spät einsetzende Botrytis in der Kombination mit den hohen Säurewerte auch ideale Bedingungen für edelsüße Weine bis hin zur Riesling TBA (Trockenbeerenauslese)

2020
Das Jahr startete mit relativ hohen Temperaturen und nur minimalem Niederschlag, Ende März legten sich zwei Frostphasen über die Wachau. Die Minustemperaturen verlangsamten die Entwicklung der Reben. Der Austrieb verzögerte sich und begann erst rund um das Osterwochenende am 11. und 12. April und ließ somit eine positive, nicht zu frühe Reifeentwicklung erwarten.
Die Blüte zog sich von der ersten bis in die dritte Juniwoche. Aufgrund bisweilen kühler und regnerischer Verhältnisse kam es zu leichten und durchaus positiven Verrieselungen. Sonnige Wochen wechselten sich im Juli und August mit kurzen Regenschauern ab. Die Temperaturen stiegen immer wieder über 30 °C, sprengten aber nie Rekorde. Die Reben entwickelten sich bestens.

Am 22. August traf ein historischer Hagelschlag die Wachau. Unfassbare Regenmengen, vor allem aber walnussgroße Hagelkörner richteten speziell in Spitz und am beginnenden Spitzer Graben katastrophale Schäden an. Jenseits von Spitz entlud sich das Unwetter auch noch über Rossatz, Arnsdorf, Mautern und Dürnstein.

Durch kompromisslose Selektionsarbeit konnten dennoch gute Qualitäten erzielten. Aufgrund der kühlen Bedingungen in der zweiten Jahreshälfte liegen die Alkoholgradationen etwas niedriger als in den Vorjahren, während die Säure einen Tick straffer ausfällt.

2019
Das Jahr 2019 begann in der Wachau trocken und überdurchschnittlich warm, wodurch der Austrieb der Reben früh erfolgte. Die Marillen blühten ab dem 20. März. Als bereits von einer ähnlich frühen Lese wie im vergangenen Jahr ausgegangen wurde, kam der Mai und mit ihm der lang ersehnte Regen sowie kühlere Temperaturen. Durch diesen Temperaturabfall verzögerte sich die Vegetation und brachte das schon weit fortgeschrittene Wachstum wieder ins Gleichgewicht.

Die Rebblüte zwischen dem 10. und 20. Juni verlief gut, der Sommer war wieder von teils sehr heißen Temperaturen und zweitweise auch großer Trockenheit geprägt. Pünktlich zum Lesestart Mitte September wurde es herbstlich, mit warmen, meist sonnigen Tagen, aber immer kühler werdenden Nächten. Im Reifeverlauf gab es einen markanten Unterschied: entwickelten sich beim Riesling die Zuckergehalte eher moderat bis in den Oktober hinein, so gab es beim Grünen Veltliner eine rasche  Zunahme und dadurch auch einen zügigen Ernteverlauf.

Vieles deutet darauf hin, dass 2019 der eleganteste und subtilste Jahrgang der letzten Jahre werden könnte. Der lange Reifeprozess führte quer durch die Weinstile zu einer tiefgründigen Aromabildung. Die Weine sind geprägt von Mineralität und Präzision, welche sich mit Komplexität - und beim Veltliner teilweise auch mit viel Kraft - verbinden.

2018
Das Weinjahr 2018 begann mit ausreichend Niederschlag und tiefen Temperaturen, welche für einen verspäteten Austrieb sorgten. April und Mai wurden jedoch ungewöhnlich warm und es wandelte sich diese Verspätung bald in einen Reifevorsprung um, welche auch einen frühen Blütebeginn Ende Mai bewirkte. Die Blüte verlief im warmen Juni sehr zügig, im Juli kühlte es nochmal etwas ab um anschließend in einen sehr heißen Sommer überzugehen.

Am 21. Juli traf ein massiver Hagelschlag den Spitzer Graben, welcher rund um Viessling und Gut am Stege erheblich Ertragseinbußen brachte.
Der heiße Sommer führte zu einem sehr frühen Lesebeginn Anfang September, zog sich dann aber doch wie üblich bis in den Oktober, besonders in Spitz bis in den November hinein.

Die Erntemenge ist beim Grünen Veltliner etwas über dem jährlichen Durchschnitt, andere Rebsorten wie beispielsweise Riesling und Weißburgunder waren im Ertrag aber niedriger als in den Jahren zuvor.

Der Weinjahrgang 2018 ist ein ausgewogener, straffer, eleganter Wein, der aufgrund der Stilistik eher auf einen kühleren Jahrgang schließen lässt. Im Vergleich zu 2017 sind die Alkoholwerte etwas niedriger und die Säurewerte überraschend hoch.

2017
Das Jahr beginnt mit frostigen Temperaturen und Schnee im Jänner, die beiden Folgemonate fallen dann jedoch bereits recht warm aus und Anfang April zeigen sich auch sehr schnell die ersten Triebe. Als sich in der zweiten Aprilwoche abermals Frostgefahr abzeichnet, reagieren die Winzer aufgrund der Erfahrungen aus dem Vorjahr sehr schnell mit Gegenmaßnahmen. Die Schäden beschränken sich dieses Mal zum Glück auf wenige Stellen und so verläuft auch die Blüte Anfang Juni zufriedenstellend.

Das schöne Wetter setzt sich fort und führt zu einem der heißesten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Niederschlag bleibt in dieser Zeit weitgehend aus und so zeigt die Vegetation rasch erste Zeichen von Trockenheit. Für die Reben ist die Tröpfchenbewässerung in diesem Jahr von fundamentaler Bedeutung. In die Weingärten, wo diese nicht vorhanden ist, muss regelmäßig Wasser in mühsamer Kleinarbeit gebracht werden. So sind die Winzer auch sehr froh als Mitte August der ersehnte Niederschlag einsetzt und der September auch deutlich niedrige Temperaturen bringt.

Die Lese beginnt in der Wachau, begünstigt durch den frühen Austrieb und die warmen Temperaturen Mitte September und damit verhältnismäßig früh. Die voranschreitende Traubenreife fordert den Lesemannschaften eine hohe Arbeitsgeschwindigkeit ab und so wird die Ernte bereits im Oktober mit sehr sauberem Lesegut weitgehend abgeschlossen.

Die Erntemenge ist im gesamten Weinbaugebiet zufriedenstellend, wenngleich die Riesling-Erträge etwas geringer ausfallen.

Die Weine präsentieren sich mit schöner Fruchttiefe und Konzentration. Auch das Säureniveau ist trotz des warmen Jahrgangs angenehm hoch, nicht unähnlich zum Weinjahrgang 2015.

2016
Das Weinjahr beginnt mild und niederschlagsreich, mit abwechselnd Schnee und Regen, die zu einer guten Bodenfeuchtigkeit führen. Nachdem der Austrieb Mitte April von statten ging, folgen sehr schwierige Tage in der Wachau, wie auch im Rest von Österreich und vielen weiteren europäischen Weinbauländern: In einem für die aktive Winzergeneration ungekannten Ausmaß setzen Ende April mehrere Nächte mit Frost den Weinreben stark zu. In der Wachau ist besonders der Spitzer Graben betroffen, wo Ausfälle bis zu 90 % zu beklagen sind. Aber auch in Weißenkirchen und in den Arnsdörfern gibt es empfindliche Ertragseinbußen.

Trotz des frühen Starts findet die Blüte erst recht spät, gegen Ende Juni statt. Der Sommer kommt nur langsam in Schwung und bringt auch immer wieder Niederschlag, der im Weingarten intensive Laubarbeit notwendig macht. Erst mit Ende August beginnt eine stabile Schönwetterlage, die einen guten Lesestart Ende September ermöglicht. Ab der zweiten Oktoberhälfte muss die Lese mehrmals wetterbedingt unterbrochen werden und zieht sich dann auch bis Mitte November. Aufgrund der frostbedingten Ausfälle im Westen der Wachau, wird die Lese in beiden Teilen des Gebiets in etwa zeitgleich beendet.

Die Weine präsentieren sich verschlossener als im Vorjahr, die angenehme Säure und zugleich Konzentration am Gaumen deuten aber auf eine sehr schöne Entwicklung in den Folgejahren hin.

2015
2015 beginnt wie das Vorjahr mit einem milden und trockenen Winter. Der Austrieb findet relativ spät, von Mitte bis Ende April statt. Im Mai kommt der erhoffte Regen und sorgt damit für eine ideale Ausgangsposition bei der Blüte. Damit beginnt auch die Zeit der Hitzerekorde: Der Juli wird der heißeste in der knapp 250jährigen Messgeschichte und stellt damit auch die „heißen“ Jahrgänge 2003 und 2006 in den „Schatten“.

Mit der Hitze geht auch eine massive Trockenheit einher, die sich erst im August bessert. Auf der anderen Seite führt diese Witterung zu einem sehr geringen Pilzdruck und ermöglicht einen idealen Lesestart Mitte September. Die Weinernte geht zügig voran bis sie ab der 2. Oktoberwoche immer wieder von Regen unterbrochen wird. Da die Temperaturen zu der Zeit jedoch bereits recht kühl sind, beschränkt sich das Auftreten von Botrytis hauptsächlich auf die Rebsorte Riesling und auch dort nur auf die am spätesten gelesenen Chargen.

Die Weine haben, besonders im Vergleich mit den Weinen des Vorjahrs, mehr Substanz und Kraft. Zur gleichen Zeit besitzen sie jedoch eine animierende und gut stützende Säure, die den Weinen Frische verleiht. Witterungsbedingt wurden in diesem Jahrgang nur wenige Steinfeder-Weine, aber dafür ein hoher Anteil Smaragd-Weine gelesen.

2014
Auf einen ungewöhnlich trockenen und milden Winter folgen frühlingshafte Temperaturen in der 2. Märzhälfte – ein früher Vegetationsbeginn ist die Folge. Die Marillen blühen von 18. bis 30. März, und auch die Reben treiben sehr früh aus. Der befürchtete Spätfrost bleibt Gott sei Dank aus. Mitte Mai kommt es zu den lang ersehnten Regenfällen und die extreme Trockenheit hat vorläufig ein Ende. Eine sehr warme Periode Anfang bis Mitte Juni führt zu einem raschen und idealen Blüteverlauf (5. bis 17. Juni). Die günstige Witterung hält bis Mitte August an und man erwartet sich höchste Qualitäten bei ebenfalls guten Quantitäten.

Das Einsetzen einer sehr feuchten Witterungsphase bei gleichzeitig hohen Nachttemperaturen erzeugt hohen Fäulnisdruck, welcher durch die bereits fortgeschrittene Reife und die Kompaktheit der Trauben noch verstärkt wird.

Die Ernte, die ca. Ende September einsetzt, gestaltet sich äußerst schwierig und erfordert einen noch nie dagewesenen Arbeitsaufwand um die Trauben zu selektieren. Erst im Oktober stabilisiert sich die Wetterlage und mit viel Geduld und Mühe können von Ende Oktober bis Mitte November doch noch Smaragdweine eingebracht werden, allerdings verbunden mit großen Ernteeinbußen.

Der Jahrgang bringt großteils leichtere Weine, die aber elegant und pikant sind. Smaragdweine wurden in diesem Jahr nur in sehr geringen Mengen geerntet, sie überzeugen durch Leichtfüßigkeit und Raffinesse.

2013
Nach einem langen Winter mit sehr kalter zweiter Märzhälfte und kühler erster Aprilhälfte setzt um Mitte April endlich der Frühling ein. Die Marillenblüte von 15. bis 23.4. ist spät, der Frühling wird von einem kühlen und feuchten Mai wieder unterbrochen. Anfangs Juni kommt es innerhalb von kurzer Zeit erneut zu einem Jahrhunderthochwasser, das nur geringfügig unter den Pegelständen des Jahres 2002 bleibt.

Die Rebblüte (ca 15.-20. Juni) wird von einer kurzen extremen Hitzewelle begleitet, welche bei Grünem Veltliner teilweise zu Verrieselungsschäden führt. Die Ertragseinbussen sind innerhalb der Wachau sehr unterschiedlich. Eine sehr heisse und trockene Periode von Juli bis Mitte August führt in Extremlagen ohne Bewässerungsmöglichkeit zu Trockenstress. Die eher kühle und feuchte Witterung ab 10. September verzögert die Reife etwas, die Weinlese findet von Anfang Oktober bis ca Mitte November bei schöner Witterung statt.

Beim Grünen Veltliner bringt der Jahrgang je nach Ertrag etwas leichtere bis sehr kräftige Weine mit guter Säurestruktur, die Rieslinge sind konzentriert, elegant, mit teils prägnanter Säure.

2012
Auf einen trockenen Winter mit zeitweise tiefen Temperaturen, im Februar bis -20°, folgt in der zweiten  Märzhälfte  eine  starke  Erwärmung,  sodass  die  Marillen  um  den  20.  März  zu  blühen beginnen. Nach vorübergehender Abkühlung im April (starke Frostschäden bei den Marillen) ab Ende  April  sommerliches  Wetter  und  starker  Vegetationsschub.

Bei  den  Spätfrostschäden  am  18.  Mai  2012  kommt  die  Wachau  mit  einem  blauen  Auge  davon,  obwohl  es  vereinzelt  starke Schäden  gibt.  Eine  frühe  Rebblüte  von  Ende  Mai  bis  ca.  10.  Juni  bringt  einen Vegetationsvorsprung,  der  den  ganzen,  sehr  trockenen  Sommer  anhält  und  zu  einem  frühen Lesebeginn Mitte September führt. Weingärten ohne Bewässerungsmöglichkeit leiden unter der anhaltenden  Trockenheit.  Den  ganzen  September  und  Oktober  hindurch  sehr  schöne Herbstwitterung,  sodass  kaum  ein  Botrytisbefall  auftritt  und  sehr  gesundes  Lesegut  geerntet werden kann. Die Weinlese zieht sich aber dann doch wieder bis ca 10. November, speziell die Sorte Riesling lässt sich für die Smaragdqualitäten Zeit. 

Der  Jahrgang  bringt  sehr  ausgewogene,  dichte  Weine  in  reintöniger  Art  mit  gutem  Potential, wobei auch die Quantität – mit Ausnahme der Weingärten mit Frostschäden – durchaus gut ist.

2011
Auf einen durchschnittlichen Winter folgt ein sehr milder Frühlingsbeginn. Marillenblüte Ende März- ca. 10. April. Weiterhin sehr warme Apriltage bringen einen frühen Austrieb der Reben  Ende April. Eine Frostnacht von 5. auf 6. Mai führt in der östlichen Wachau in den Tallagen zu Schäden an den jungen Trieben. Die Vegetation schreitet im Mai rasch voran, sodass die Rebblüte sehr früh einsetzt und bei optimaler Witterung von Ende Mai – ca 10. Juni vonstatten geht. Nach der Blüte eher kühlere aber sehr trockene Witterung bis Mitte August, auf die eine nicht mehr erwartete Hitzewelle in der 2. Augusthälfte folgt (Hitzerekord mit ca 38° Celsius am 26.08.2012). Der September folgt mit sommerlichen Temperaturen, welche zu sehr frühem Reifebeginn führen. Die Weinlese beginnt ab Mitte September, zieht sich jedoch dann aber wieder bis Anfang November hin.
Der warme und trockene Herbst ermöglicht durchwegs sehr hohe Mostgewichte ohne wesentliche Botrytis. Dadurch ergeben sich sehr kräftige, dichte Weine mit harmonischer Säure und grossem Zukunftspotential, wobei auch die Quantität nach zwei schwächeren Jahren wieder durchaus zufriedenstellend ist.

2010
Am Beginn des Jahres gibt es einen „klassischen“ Winter mit durchgehender Schneedecke bis Ende Februar. Marillenblüte eher spät von Anfang April bis um den 20. April. Ein sehr kühler und ungewöhnlich regnerischer Mai (rekordverdächtige 180mm Niederschlag) verzögert die Vegetation etwas. Auch während der Rebblüte, die zwischen 10. und Ende Juni stattfindet, teils kühles und nasses Wetter, sodass es zu erheblichen Verrieselungsschäden sowohl bei Grünem Veltliner als auch bei Riesling kommt. Auf einen sehr heissen Juli folgt ab Ende Juli wieder eher kühle Witterung, die sich bis in den Herbst hinein fortsetzt. Die Traubenreife setzt etwas verspätet ein (Lesebeginn ca 15. Oktober). Dank eines Föhneinbruchs Anfang November können aber noch sehr hohe Mostgewichte mit gleichzeitig sehr prägnanter Säure und dies ohne jegliche Botrytis gewonnen werden. Der Jahrgang 2010 bringt sehr klare, elegante Weine mit charakteristischer Säurestruktur, leider in sehr bescheidener Menge.

2009
Nach eher kalten Wintermonaten beginnt die Vegetation relativ spät (Marillen blühen von 5. bis 10. April). Ein sehr sonniger, warmer April – ohne Aprillwetter! – läßt aber diesen Rückstand in kürzester Zeit aufholen und es kommt zu einem sehr frühen Austrieb der Reben. Demzufolge eine zeitige Rebblüte, die zwischen Ende Mai und 10. Juni stattfindet. Große Niederschläge in der 2. Junihälfte führen zu einem Donauhochwasser. Auch im Juli folgen schwere Gewitter die in der Wachau die Bäche über die Ufer treten lassen und teils schwere Vermurungen verursachen, zum Glück aber ohne Hagelschaden abgehen. Eine feuchte und sehr warme Witterung im September bringt starken Botrytisbefall vor allem beim Riesling und stellt höchste Anforderungen an die Winzer. Hohe Mostgewichte bringen Weine mit Konzentration und enormen Potential und lassen einen großen Jahrgang erwarten, allerdings bei zum Teil deutlich geringeren Erntemengen.

2008
Wieder ein sehr milder Winter, die Marillen blühen ab 10. bis Ende März. Auf einen frühen Austrieb folgt ein eher kühles Frühlingswetter, sodaß die Rebblüte von 5. bis 20. Juni im gewohnten Zeitraum erfolgt. Außergewöhnlich hohe Niederschläge im Juni und Juli bei sehr hohen Nachttemperaturen stellen große Herausforderungen an die Winzer. Auf einen schönen Spätsommer folgt ein kühler und feuchter Herbst, der die Reife der Trauben stark verzögert. Ab Mitte November setzt starker Wind ein. Durch langes Zuwarten mit der Weinlese können letztendlich doch die angestrebten Smaragdqualitäten erreicht werden. Leseende Anfang Dezember. Der Jahrgang bringt etwas leichtere, aber sehr charaktervolle, elegante Weine mit pikanter Säure.

2007
Auf einen sehr milden Winter (die Mandeln blühen Mitte Feber, die Marillen Mitte März!) folgt ein sehr früher Austrieb der Reben um den 15. April. Danach ein trockenes Frühjahr. Optimales Blütewetter gibt die Voraussetzung für eine auch quantitativ gute Ernte, die außergewöhnlich frühe Blüte von Ende Mai bis Anfang Juni lässt eine sehr frühe Ernte erwarten. Auf einen heißen und trockenen Juli folgen ein eher kühler August und ein niederschlagsreicher (140 l/m²!) September, wodurch der Erntezeitpunkt hinausgeschoben wird. Weiterer Regen im Oktober lässt um die Smaragdqualitäten etwas bangen. Letztendlich können aber bei selektiver Lese (die sich bis zum Teil weit in den November hineinzieht) sehr ausgewogene, charaktervolle Weine gekeltert werden, die durch besondere Eleganz und Bekömmlichkeit gekennzeichnet sind.

2006
Wieder ein lange andauernder Winter mit Schneelage bis Mitte März. Durch gute Wasserversorgung kommt es im Juni zu einem Vegetationsschub. Während der Blüte (14. bis 26. Juni) kommt es durch die extrem heiße und trockene Witterung zu Befruchtungsproblemen bei der Sorte Grüner Veltliner. Zum Teil große Verrieselungsschäden. Auf einen heißen und trockenen Juli folgt ein kühler, nasser August. Ab Anfang September ein traumhafter Spätsommer der bis Ende Oktober anhält. Sehr hohe Mostgewichte bei gesundem Traubenmaterial ist das Ergebnis dieses „Jahrhundertherbstes“. Die ersten Verkostungen lassen große Weine erwarten, die an legendäre Jahrgänge anschließen könnten. Leider geringe Menge bei Grünem Veltliner.

2005
Beginnt mit einem kalten Winter (Schnee bis Mitte März) dann aber rasche Erwärmung. Gute Feuchtigkeitsversorgung im Frühjahr, die Blüte von 8. bis 23. Juni verläuft normal. Sehr ergiebige Niederschläge im Juli und August (zusammen etwa 300 l/m²) lassen etwas Sorge um die Qualität des Jahrgangs aufkommen. Ein Bilderbuchoktober beschert uns aber einen ausgezeichneten Jahrgang mit großer Tiefe und Finesse sowie ausgewogener Säurestruktur.

2004
Im Winter und Frühjahr wechseln sich kühlere und wärmere Perioden ab. Die Blüte dauert von 10. bis 25. Juni. Auf einen feuchten Juni, der gute Wasserreserven bringt, folgt ein trockener Sommer bis Mitte September. Anschließend kühle, feuchte Witterung die auch im Oktober anhält. Später Lesebeginn ab 20. Oktober. Mit viel Geduld und großen Ertragseinbusen, besonders bei der Sorte Riesling, können aber vor allem im Lauf des November sehr gute Qualitäten geerntet werden. Etwas schlankere, aber sehr elegante Weine, die speziell beim Riesling eine rassige Säure mitbringen.

2003
Auf einen kalten Jänner und Februar folgen sehr warme Frühlingsmonate, die eine sehr frühe Blüte bringen (Ende Mai bis 10. Juni). Danach ein sehr heißer Sommer mit raschem Vegetationsfortschritt. Trotz frühen Erntebeginns zieht sich die Lese durch Regen Anfang Oktober in die Länge. Ein früher Wintereinbruch am 24. Oktober mit -5°C und 10 cm Schnee unterbricht die Weinlese, die zwischen 10. und 15. November zu Ende geht. Der Jahrgang bringt sehr gehaltvolle Weine die durch große Harmonie bestechen. Großer Jahrgang.

2002
Milder Winter. Starke Niederschläge im März führen zum 1. Hochwasser des Jahres. Anschließend trockenes und warmes Frühjahr, relativ frühe Blüte von 5. bis 15. Juni, optimale Witterung bis Anfang August. Extreme Regenfälle – von 6. bis 12. August fallen 220l regen je m² - führen zum schlimmsten Hochwasser seit Menschengedenken und bringen viele Steinmauern zum Einsturz, insgesamt 50.000m² Mauerwerk müssen in den folgenden Jahren wiederaufgebaut werden. Anschließende trockene und warme Witterung bringt eine gute Traubenreife. Klassische Weine mit ausgeprägter Sortentypizität.

2001
Auf einen milden Winter folgt ein eher kühles Frühjahr, dadurch etwas spätere Blüte (15. bis 25. Juni). Nach sehr schönen August kühler September, der die Reife etwas hinaus zögert. Im Oktober häufig Morgennebel, der aber bald der Sonne weicht. Sehr feine, elegante Rieslinge mit guter Säurestruktur, später geerntete Grüne Veltliner bringen große Dichte und Konzentration. Vereinzelt auch sehr gute edelsüße Weine.

2000
Sehr warme Witterung im April führt zu frühem Austrieb um den 20. April und in der Folge zur frühesten Rebblüte seit es Aufzeichnungen gibt, vom 25. Mai bis zum 8. Juni. Juni und August extrem heiß. Sehr früher Lesebeginn um den 15. September. Anfang Oktober setzt Regen ein und führt zu Botrytis. Die Ernte zieht sich sehr lange dahin, es muss sehr selektiv gelesen werden. Ein Jahrgang mit reifen, etwas opulenten Weinen, die trotz etwas geringerer Säure gutes Alterungspotential haben.

1999
Auf einen sehr warmen Mai folgt ein etwas kühlerer Juni. Blüte von 10. bis 20. Juni. Schöne Sommermonate mit guter Niederschlagsverteilung und ein außergewöhnlich sonniger September sind die Basis für einen ausgezeichneten Jahrgang. Der Riesling zeichnet sich durch seine Eleganz aus, Grüner Veltliner besticht durch reife, geschmeidige Weine mit viel Fruchtschmelz.

1998
Abnormal warmer Februar und Märzbeginn bringen sehr frühe Marillenblüte (Beginn am 8. März, am 11. und 12. März bei -5°C erfroren). Warme Monate Mai und Juni ermöglichen eine frühe Blüte von 6. bis 20. Juni. Durchschnittliche Sommertemperaturen mit ausreichend Niederschlag ergeben eine gute Traubenreife. Feuchte, nebelige Witterung Anfang Oktober löst starken Botrytisbefall aus, der dem Jahrgang Note gibt. Dichte, konzentrierte Weine im Smaragdbereich, die erst nach einigen Jahren die volle Qualität entfalten sowie eine große Anzahl von Süßweinen prägen den Jahrgang.

1997
Sehr tiefe Temperaturen Ende Dezember 1996 verursachen in ebenen Lagen Winterfrostschäden. Eher später Austrieb. Ein schöner Mai holt wieder viel auf. Rebblüte ca. 10. bis 20. Juni. Auf einen kühleren Juli mit guter Wasserversorgung folgt ein warmer August und ein traumhafter September. Gesundes Traubenmaterial und die großen Temperaturunterschiede im Herbst geben den Weinen des Jahrgangs 1997 seinen unverwechselbaren Charakter.

1996
Auf einen langen Winter mit durchgehender Schneelage bis Mitte März folgt ein warmes, feuchtes Frühjahr, danach eine frühe Rebblüte zwischen ca. 10. und 23. Juni. Bis Ende August durchaus guter Vegetationsverlauf, anschließend aber ein nasskalter September, in dem die Sonne kaum zum Vorschein kommt. Dadurch enorme Reifeverzögerung, die nur durch sehr späte Lese noch etwas ausgeglichen werden kann. Besonders die Rieslinge haben eine markante Säure. Mengenmäßig kleinere Ernte.

1995
Sehr milder Februar und März, die Marillen beginnen Mitte März zu blühen. Früher Austrieb. Der feuchte und kühle Juni zögert die Blüte etwas hinaus (18. – 27. Juni). Ein warmer Sommer und gute Niederschlagsverteilung bringen gute Reifevoraussetzungen. Die erste Oktoberhälfte ist feucht und nebelig, dadurch setzt Mitte Oktober Botrytis ein. Durch eine anschließende Schönwetterperiode setzt eine Konzentration der Trauben ein. Sehr dichte, gehaltvolle Weine mit dezentem Botrytiston prägen diesen Jahrgang. Vereinzelt sehr gute Beeren- und Trockenbeerenauslesen.

1994
Auf ein eher kühleres und feuchtes Frühjahr (Blüte ca. 15. – 25. Juni) folgt ein extrem heißer und trockener Sommer. In Terrassenlagen ohne Bewässerung sehr große Trockenschäden. Die Weine sind in ihrer Jugend nicht so zugänglich, in Lagen mit genug Feuchtigkeit und bei später Lese gibt es aber „Große Weine“.

1993
Von Ende Jänner bis ca. 10. März Schneedecke, Anfang Februar sehr kalt. Sehr warme Witterung ab Ende April bringt einen Wachstumsschub und eine frühe Rebblüte von Anfang bis Mitte Juni. Ein warmer Sommer und ein schöner Herbst bringen eine gute Traubenreife. Hohe Luftfeuchtigkeit im Oktober bringt Leichte Botrytis, die sich aber positiv auf die Qualität auswirkt.

1992
Später Austrieb der Reben aber dann rascher Vegetationsvorsprung. Rebblüte von 5. – 15. Juni. Ein sehr heißer und trockener Sommer bedingt einen frühen Lesebeginn mit sehr reifen Trauben. Der Jahrgang bringt vollmundige, geschmeidige Weine, denen in der Jugend etwas die Säurepikanz fehlt.

1991
Später Austrieb der Reben, Mai und Anfang Juni sehr feucht und kühl, sehr späte Rebblüte von 25. Juni bis 10. Juli. Auch Juli und August sind für die Jahreszeit zu kühl. Anfang August das größte Donauhochwasser seit 1954. Ein wunderschöner September und Oktober „retten“ den Jahrgang, der fruchtbetonte, etwas schlankere Weine mit Säurerückgrat bringt. Ende Oktober Frühfrost der bei den letztgelesenen Trauben einen leichten Eisweinton hervorbringt.

1990
Nach einem schneelosen Winter und bis 25°C im März ein sehr kühler April. Gute Feuchtigkeitsversorgung im Frühjahr, Rebblüte 20. – 30. Juni. Mitte Juli bis Ende August sehr heiß und trocken, einem kühlen September folgt ein traumhafter Oktober. Der Jahrgang bringt ausgezeichnete Qualitäten bei gutem Ertrag.

1989
Auf einen eher milden Winter folgt ein kühler, feuchter Frühling, der eine lang gezogene Rebblüte von Mitte Juni bis Anfang Juli bedingt. Das feuchte und kühle Wetter des Frühjahres setzt sich über den Sommer fort und führt zu einer späten Traubenreife, dann allerdings folgt ein schöner Spätherbst. Mittlerer Ertrag, leichte aber sortentypische Weine mit ausgeprägter Säure.

1988
Sehr milder Winter, erster Schneefall am 27. Februar. Rebblüte Mitte Juni bis ca. 25. Juni. Warmer und trockener Herbst, sehr schönes Lesewetter. Ein Jahrgang mit gutem Ertrag bei sehr guter Qualität, teilweise geprägt von der warmen Witterung während der Weinlese.

1987
Sehr kalter Winter, teilweise Frostschäden in tiefen Lagen. Kühler Mai und späte Blüte. Nach einem kühlen Sommer folgt noch ein schöner Herbst. Spätere Reifeentwicklung bringt eher leichte, fruchtige und säurebetonte Weine.

1986
Nach kalten Winter ein Austrieb um den 25. April. Sehr frühe Blüte, heißer Sommer mit wenig Regen. Sehr früher Reifebeginn. Die Lese ist um den 20. Oktober großteils abgeschlossen. Gesundes Traubenmaterial, hohe Reife und gute Säurewerte bringen sehr gehaltvolle, langlebige Weine. Eher geringe Erntemengen. Einführung der Kategorien "Federspiel" und "Honivogl", die ab 1987 als "Smaragd" bezeichnet wird.

1985
Sehr kalter Winter, Eisstoß auf der Donau bis Dürnstein, dadurch eine quantitativ kleine Ernte. Gute Niederschlagsverteilung im Sommer und ein schöner Herbst bringen eine sehr gute Qualität, delikate fruchtbetonte Weine sind typisch für 1985.

1984
Später Austrieb (Anfang Mai) und eine sehr späte und lange Blüte (20. Juni bis 10. Juli). Ein zu kühler Sommer verzögert den Reifebeginn weiter. Sehr später Erntebeginn, ein Kontrast zu 1983. Leichte, fruchtige, säurebetonte Weine, die „Steinfeder“ wird geboren.

1983
Warmer Jänner, früher Austrieb und frühe Rebblüte, trockener und heißer (Jahrhundert)Sommer, sehr schöner Herbst. Gesundes Traubenmaterial mit hohen Mostgewichten und etwas geringer Säure sind die Folge. Guter Ertrag. Sehr vollmundige, harmonische Weine, die trotz geringerer Säure ein sehr gutes Alterungspotential haben, zeichnen diesen Jahrgang aus.