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Franz Prager: 1925 - 2019

Am 9. Oktober ist Franz Prager verstorben, nur wenige Tage vor seinem 94. Geburtstag.

Er schuf einen der bekanntesten Weinbaubetriebe der Wachau und war als erster Obmann von Vinea Wachau eine Leitfigur der Region: Mit Franz Prager endet eine Ära in der Weingeschichte der Wachau.

Nach der höheren Weinbauschule in Klosterneuburg war Franz Prager in der Winzergenossenschaft in Dürnstein (heute „Domäne Wachau“) unter Direktor Marek als Önologe tätig. Schicksalhaft war dabei für ihn und die gesamte Wachau die Begegnung mit seiner künftigen Ehefrau Franziska. Mit ihr baute er den Weinbaubetrieb in Weißenkirchen innerhalb kürzester Zeit zu einem der führenden Weingüter in der Wachau aus. Schon in den 50er-Jahren begann er mit der Flaschenfüllung und stellte sehr früh auf die „neue“ Hochkultur im Weingarten um.

Franz Prager war nicht nur in seinem Weingut ein Vordenker. Er tat dies in produktivem Zusammenwirken mit Josef Jamek, Willi Schwengler und Franz Hirtzberger, mit welchen er für viele Jahre die Geschicke des Gebiets prägen sollte. Diese Vier waren es auch, welche im Jahr 1983 mit weiteren engagierten Wachauern den Verein Vinea Wachau aus der Taufe hoben – mit Franz Prager als erstem Obmann.

Es folgten Meilensteine der Vereinsgeschichte: Der Verzicht auf Trauben- und Weinzukauf außerhalb der Wachau, das Handlese-Gebot und die Schaffung der drei Weinmarken Steinfeder, Federspiel und Smaragd. Bezeichnend dafür ist ein oft zitierter Ausspruch von Franz Hirtzberger sen.: „Wir waren immer Freunde und nie Konkurrenten“.

In Erinnerung bleiben neben allen herausragenden Leistungen seine Liebe zu seiner Familie und sein freundliches Wesen.

Mit Franz Prager verlässt der letzte der großen Vier die Bühne der Wachauer Weinwelt. Wir Wachauer Winzer schulden ihm Dank und halten sein Vermächtnis in Ehren.

v.l.n.r.: Wilhelm Schwengler, Franz Prager, Franz Hirtzberger, Josef Jamek
(c) Jellasitz
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