Klaus

Fakten:

Ort:
Weißenkirchen
Größe in ha:
14,33
Seehöhe in m:
205 - 327
Ausrichtung:
SO
Durchschnittliche Hangneigung in %:
44
Max. Hangneigung in %:
99
Sonneneinstrahlung in h:
2025
Terrassiert:
Ja
Entfernung zur Donau in m:
25
Arbeitsaufwand Gesamtfläche in h:
18.600
Erste nachgewiesene urkundliche Erwähnung:
1437

Beschreibung

Die Klaus ist sozusagen die Fortsetzung der Achleiten, grenzt sich von dieser aber durch den als Grenze dienenden Weg ab, der auch eine geologische Bruchlinie darstellt. Der Name lässt sich auf den alten Begriff "Kleyss" zurückführen und bezeichnet eine Engstelle, welche sich durch einen Blick auf den alten Wachauweg, der die Klaus entlang führt, von selbst erklärt.

Bodenprofil Klaus - Migmatit-Amphibolit

Als Klause wird im Alpenraum ein schluchtartiger Engpass eines Tales bezeichnet. So verwundert es wenig, dass die steile Lage zwischen Donau und Achleiten den Namen Klaus erhalten hat.
In den Terrassenweingärten der oberen Klaus dominiert der Migmatit-Amphibolit. Dagegen ist in der unteren Klaus der Paragneis zu Hause. Paragneise sind ebenfalls Umwandlungsgesteine, erfuhren jedoch im Gegensatz zu Migmatiten keine partielle Aufschmelzung.
Am Profil tritt unter dem sandig-steinigen Oberboden, erkennbar durch das dunkle Gestein, der Amphibolit-Charakter in den Vordergrund. Bei den weißen Überzügen handelt es sich um Kalkausfällungen, die sich im Zuge der Bodenentwicklung gebildet haben. Der Kalk selbst stammt vermutlich aus der eiszeitlichen Lössbedeckung, der, nach Lösung im Zuge der Verwitterung, in den Spalten des Gesteins als weißer Überzug wieder ausgefallen ist. Die Klaus ist eine der Parade-Riesling-Lagen der Wachau.

Bodenprofil Klaus - Paragneis

Die Ried Klaus ist der Inbegriff des „Wachauer Rieslings“. Natürlich werden auch in vielen anderen Lagen typische „Wachauer Rieslinge“ gekeltert. Die Rieslinge aus der Klaus standen jedoch ganz am Anfang der Erfolgsgeschichte nach 1945.
Wie in der untern Achleiten dominiert der Migmatit-Amphibolit, ein Hornblenden-reiches Gestein, das seine Umwandlung durch eine partielle Aufschmelzung während der Variszischen Gebirgsbildung erfuhr. Dieser wird begleitet von Paragneis, einem Umwandungsgestein, das aus einem Sediment hervorging. Am abgebildeten Profil herrscht der Paragneischarakter vor. Die mächtige Feinbodenauflage sorgt für genügend Wasser- und Nährstoffspeicher, die Klüfte des verwitterten Gesteins lassen die Reben tief in den Untergrund wurzeln.
Ob Migmatit-Amphibolit oder Paragneis, beide Gesteine verwittern zu sandigen, basenreichen Böden mit neutralen pH-Werten, mit gutem Wasserabzug.